Source: Ukraine-Krieg: Trump warnt Putin – was dahinter steckt
Trump warnt Putin: Diese Schlagzeile ging am Montag rasend schnell um den Globus. Der angehende US-Präsident soll dem russischen Staatschef am Telefon geraten haben, den Ukraine-Krieg nicht eskalieren zu lassen – und ihn dabei auch auf die umfangreiche Präsenz amerikanischer Truppen in Europa hingewiesen haben. So berichtet es die „Washington Post“ unter Hinweis auf Vertraute von Trump.
Die Mahnung aus Trumps Florida-Resort Mar-a-Lago hallt inzwischen weltweit nach. Es ist, als habe jemand mal eben auf einen Gong gehauen. Trump warnt Putin? Wann ist der russische Kriegsherr zuletzt von irgendjemandem aus dem Westen in so selbstbewusster Weise angesprochen worden?
Kremlsprecher Dmitri Peskow wies den Bericht zurück: „Es gab kein Gespräch. Es ist reine Fiktion, es sind einfach falsche Informationen.“ Die „Washington Post“ indessen beharrt auf ihrer Darstellung und bezieht sich auf gleich fünf Personen, die mit dem Vorgang vertraut seien.
Abbas Gallyamov, ein ehemaliger Redenschreiber Putins und politischer Analyst, erklärte die Empfindlichkeiten in Moskau damit, dass dem Kreml die Formulierung über die US-Truppen in Europa nicht gefallen habe: „Es sieht so aus, als würde Trump Putin drohen. Putin ist sehr auf Äußerlichkeiten bedacht und möchte so aussehen, als sei er der Herr der Lage und nicht derjenige, der bedroht wird.“
Monatelang war es tatsächlich immer wieder Putin, der seinerseits den Westen gewarnt hat: vor Einmischungen, vor Waffenlieferungen, mitunter gar vor Eskalationen nuklearer Art. Im September zum Beispiel ließ Putin seine obersten Generäle und Strategen für alle Welt sichtbar an der russischen Atomdoktrin herumschrauben. Von solchen Szenen, ausgestrahlt im russischen Staatsfernsehen, erhofft sich der gelernte KGB-Agent im Kreml einschüchternde Effekte für den Rest der Welt.